Ausschreibung der Stelle einer Professur für „Gestaltung: Technik.Textil“ (Lehramt)

Kunstuniversität Linz – Institut für Kunst und Bildung – Ausschreibung der Stelle einer Professur für „Gestaltung: Technik.Textil“ (Lehramt)

An der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, Institut für Kunst und Bildung, gelangt die Stelle einer Professur für „Gestaltung: Technik.Textil“ (Lehramt) in vollem Beschäftigungsausmaß nach § 98 UG 2002 zur Ausschreibung. Die Stelle ist auf 6 Jahre befristet. Die Bezahlung erfolgt nach KV § 49/1, monatliches Bruttoentgelt € 4.891,10. Überzahlung ist möglich.

Die neue Studienrichtung „Gestaltung: Technik.Textil“ trägt der Entwicklung Rechnung, Fachbereiche miteinander zu verbinden und sich daraus ergebende neue Potentiale zu erschließen. Eine fundierte Grundlagenausbildung bildet die Basis für künstlerisch-gestalterische Projekte in den Bereichen Design, Körper, Raum, Textil und Technik. Das neue Lehramtsstudium steht in direktem Zusammenhang mit dem Unterrichtsfach Technisches und Textiles Werken. Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation gilt es, Studierende zu befähigen, kreative Ideen und innovative Lösungen für gesellschaftsrelevante Fragestellungen und für die Vermittlungspraxis zu finden.

2

Einstellungserfordernisse:

  •   abgeschlossenes einschlägiges Studium (Lehramtsstudium Technisches Werken und/oder Textiles Gestalten, Industrial Design, Architekur, Modedesign oder der Abschluss von fachverwandten künstlerischen Studien);
  •   mehrjährige Unterrichts- bzw. Lehrerfahrung;
  •   praktische Kompetenzen in den fachlichen Kernbereichen;
  •   Erfahrung in der Konzeption und Durchführung von künstlerisch-

    wissenschaftlichen oder wissenschaftlichen Projekten;

  •   hervorragende pädagogische und didaktische Eignung im Sinne einer

    Vermittlungsarbeit;

  •   Sachkenntnis von aktuellen bildungspolitischen Entwicklungen;
  •   Organisatorische und administrative Fähigkeiten;
  •   soziale Kompetenz und Bereitschaft zu interdisziplinärer Teamarbeit;
  •   gute Kenntnisse der deutschen Sprache.

    Erwünscht sind:

  • Forschungsaktivitäten;
  • wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit den Fachinhalten gemäß

    akademischer Standards;

  • Erfahrungen in außerschulischer Vermittlungsarbeit;
  • Anschlussfähigkeit an die Bezugsfelder der Studienrichtung;
  • Auseinandersetzung mit innovativen und nachhaltigen Gestaltungsprozessen

    und Fertigungstechniken;

  • Genderkompetenz;

    Die Aufgaben bestehen vor allem im Aufbau und der Realisierung der neuen Studienrichtung, die einer Zusammenlegung der beiden derzeit noch laufenden Studienrichtungen „Textiles Gestalten“ und „Technik und Design/Werkerziehung“ entspringt, in Absprache mit dem sog. Cluster Mitte, in der Unterstützung der Entwicklung und Betreuung von Projekten der Studierenden, in der theorie- und forschungsbasierten Weiterentwicklung schul- und studienrelevanter Inhalte sowie in der Betreuung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master, PhD).

    Die Kunstuniversität Linz betreibt eine antidiskriminatorische Anstellungspolitik und legt Wert auf Chancengleichheit und Diversität. Eine Erhöhung des Frauenanteils insbesondere in Leitungspositionen wird angestrebt. Frauen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt aufgenommen.

    Die Bewerber_innen haben keinen Anspruch auf Abgeltung von Kosten, die aus Anlass des Bewerbungsverfahrens entstehen.

    Schriftliche Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis spätestens
    31. Jänner 2018 an den Rektor der Kunstuniversität Linz, Univ.Prof.Dr.Reinhard Kannonier, Hauptplatz 6, A-4020 Linz, zu richten.

    Univ.Prof.Dr.Reinhard Kannonier Rektor

Stellungnahmen zu Werken

Stellungnahmen zu Werken, die wir im Laufe der Jahre verfasst haben:
2016: Geplante Zusammenlegung von Tech und Tex in der AHS
2017: Lehrplan Technisches und Textiles Werken 
Textiles Werken: Broschüre

Big in Korea

„Big in Korea“
Bericht von Rolf Laven über den 35. InSEA Weltkongress

Thema des Kongresses: Geist ∞ Kunst ∞ Digital
Ort: Daegu, Südkorea
Zeitraum: 07. – 11. 08. 2017
Kongresskomitee: Yonglin Moon, Jeunghee Kim, Teresa Torres Eca
http://insea2017.org/

Zur Bedeutung und Perspektive von InSEA-Aktivitäten
Die INTERNATIONAL SOCIETY FOR EDUCATION THROUGH ART (InSEA) als eine gemeinnützige Nichtregierungsorganisation (NGO) und offizieller Partner der Vereinten Nationen (UNESCO) dient dem Zweck, Verständnis für Internationalität zu fördern und die kreative Bildung durch Kunst, Gestaltung und kreatives Handwerk in allen Ländern voranzutreiben.
InSEA widmet sich auf Basis einer weltweiten Netzwerkplattform der Interessenvertretung, Vernetzung und dem Ausbau der Forschung in der Kunstpädagogik.
InSEA bietet ein breitgefächertes Netzwerk für Kooperationen, vor allem durch die jährlich stattfindenden Kongresse (alternierend weltweit und kontinental) – daraus entwickeln sich Plattformen für Präsentation und Evaluation, aber auch für gemeinsame multilaterale Projekte.
Über den Kongress: Organisation und Informelles
Vom (süd)koreanischen Kunsterziehungsverband organisiert, wurde der 35. Weltkongress der Internationalen Gesellschaft für Bildung durch Kunst (InSEA) in Daegu, Südkorea, vom 07. – 11. August 2017 abgehalten: „Geist ∞ Kunst ∞ Digital“ lautete das übergeordnete Thema dieses Weltkongresses, das u.a. mit Fragestellungen nach Vielfalt in zukünftigen digitalen Zeiten und Räumen wie auch nach dem Bewusstsein für Menschenrechte und Nachhaltigkeit aufbereitet wurde. Das Komitee erhielt über 1300 Abstracts von 44 Ländern aus allen Kontinenten. Im Tagungsbuch finden sich die – peer reviewed – ausgewählten 500 Präsentationen. Der Wunsch nach Internationalität und Pluralität der Beiträge leitete die Auswahlumsetzung. Zum eng getakteten Kongressprogramm, das aus Vorträgen, Poster-Präsentationen, Workshops und Diskussionsforen bestand, fand ein ambitioniertes Begleitprogramm statt. Dieses beinhaltete künstlerische Darbietungen und Ausstellungen, Sightseeing, Touren zu Tempeln, Ausstellungsbesuche in Museen, sowie ein Eröffnung- und abschließendes Konferenz-Galadinner, das kulinarischen Genuss und beste Gesprächsgelegenheit in produktiver Atmosphäre ermöglichte.

Kongressteilnehmende
Die größte Anzahl der Kongressteilnehmenden gehörte eher dem universitären Bereich an. Professor/innen, vereinzelt Vertreter*innen des Mittelbaus und Doktorand*innen, autonome Forschungseinrichtungen, selten institutionell tätige, kunstvermittelnde Künstler*innen und Lehrer*innen.
Ein zentraler Kongresspunkt war der erstmalig umgesetzte, weltumspannende InSEA-Round Table der Vorsitzenden der Kunsterziehungsverbände am 09. August 2017 im VIP Conference Room.
Teilnehmende Nationen (alphabetisch geordnet) und deren Vertreter*innen waren:
China, World Chinese Arts Education Association www.wcaea.net (Yichien Cooper)
Kanada, CSEA http://csea-scea.ca/ (Peter Vietgen)
Deutschland, BDK http://www.bdk-online.info/en/aims/ (Marc Fritzsche)
Finland SUOMEN LASTEN JA NUORTEN KUVATAIDEKOULUJEN LIITTO RY www.youngart.fi (Anu Hietala)
Großbritannien, NSEAD (Susan M. Coles)
Hong Kong, HKSEA http://www.hksea.org.hk/ (Howa Lam)
Korea Arts Education (KOSEA) http://www.kosea-artedu.or.kr/ (Minam Kim)
Österreich, BOEKWE http://www.boekwe.at/ (Rolf Laven)
Portugal/ APECV www.apecv.pt (Angela Saldanha)
Ministry of Education and Higher Education for visual arts teachers in the State of Qatar
(Reema Abukhadija, Suad Al-Salem)
Taiwan, Taiwan Art Beyond Vision Association (TABVA) http://www.tabva.org/ (Hsin-Yi Chao)
National Taiwan Arts Education Center (Yungshan Hung und Jin Jin Wu)
Taiwan National Academy for Educational Research (Yungshan Hung)
Tschechische Sektion des InSEA http://www.insea.cz (Petra Šobáňová)
USA, USSEA http://ussea.net/ (Fatih Benzer, Ryan Shin, Steve Willis, Allan Richards)
Europe, ENVIL- Gruppe http://envil.eu/ (Gabriela Pataky)
WAAE http://waae.edcp.educ.ubc.ca/ (Rita Irwin)

Themen, Beiträge und Anregungen
Aus dem oben genannten Round Table ging die Aktionsidee hervor, ein von der Gruppe initiiertes Dokument über die gemeinsamen Werte der visuellen Künste in der Bildung zu schreiben, das von angeschlossenen Organisationen genutzt werden kann. Die Patronanz hierfür hat Susan M. Coles, UK, übernommen.
Weitere Fragestellungen betrafen die Rollen dieser Verbände in Bezug auf Interessenvertretung, Forschung, Praxis in der Kunstpädagogik im jeweiligen Land. Welche Möglichkeiten gibt es, die Wirksamkeit von Kunstpädagogik durch die Kooperation mit InSEA zu erhöhen? Die in den Sitzungen vertretenen Verbände haben unterschiedliche modus operandi, aber alle fördern die Bildung durch die Künste und fordern diese auch ein. InSEA konnte die Verbände bereits mehrfach darin unterstützen, die Praxis und Forschung über Kunst im Bildungsbereich zu fördern.

Blickpunkte auf einzelne Foren und Beiträge von Vertreter*innen der deutschsprachigen Community
Der deutschsprachige Raum war u.a. von Bering und Loffredo vertreten, zudem von der ENViL-Gruppe (Billmayer, Buschkühle, Darras, Fritzsche, Karpaty, Laven, Pataky, Schönau, Wagner).
Repräsentanz für die österreichischen Kunsterzieher*innen und BÖKWE fand durch die Teilnahme, Beiträge und Workshop-Leitungen von Wolfgang Schreibelmayr (Linz), Franz Billmayer (Salzburg) und Rolf Laven (Wien) im Rahmen der General Congress Session unter der Leitidee ´Fostering Humanity through Arts` statt:
– „How to Envision the Future? How to Think the Unknown? Methods for the Next Generation of Visual Arts Education“ / Schreibelmayr;
– „Using the Common European Framework of Reference for Visual Literacy for Analysing a Curriculum in the Age of Digitalization“ / Billmayer;
– „Art Education in the Age of Picture Socialism“ / Billmayer;
– „Acquisition of Visual and Textual Literacy at Primary School Level of our Migration Society“ / Laven;
– „Franz Cizek’s Artistic Position on and Relevance for Contemporary Pedagogics“ / Laven.
Zusammenschau
Insgesamt wurden die Auswirkungen der digitalen Technologie auf kulturelle und pädagogische Kontexte aus humanistischer Sicht diskutiert und neue Strategien in der Bemühung um Werte wie Respekt, Verständnis und Achtsamkeit erfragt.
Das Aufkommen der digitalen Technologie ist bedeutungsvoll für die Kunstpädagogik und ihre Praktiken; damit ist zahlreichen Interpretationen, Möglichkeiten und Problemen, Hoffnungen und Ängsten – auch solchen, die über unsere Vorhersagen hinausgehen – differenziert zu begegnen. Die beispiellose Geschwindigkeit der Veränderungen und Innovationen, die durch und mit der Digitalisierung initiiert werden, können nicht vollständig überblickt werden. Insofern ist unsere Gesellschaft mit sehr weitreichenden Veränderungsszenarien konfrontiert, und diese umfassen insbesondere den Bereich der Bildung. Zumindest die letzte Generation hat ihr ganzes Leben von Geburt an in permanenter Gegenwart von digitalen Gadgets verbracht, was in den zu erahnenden Erfahrensdimensionen nicht weit genug gefasst werden kann. Marc Prensky benannte schon 2001 diese Generation als Muttersprachler der digitalen Sprache. Impliziert wird, dass diese in anderen Weisen denken und lernen, als wir es uns angeeignet haben. Das betrifft internationale curriculare Entwicklungen, Strömungen und neue Ansätze ebenso wie generelle Fragen nach kultureller Pluralität, Offenheit und Wertschätzung des Anderen. Exemplarische Vorträge hierfür waren: „A/r/tography and its Potentials“ / Rita L. Irwin; „Transcultural Dialogue“ / Karen Keifer-Boyd; „Learning from Aesthetic Experience: Complexity and Biography“ / Laura Formenti; „The Force of Art and the Disobedience of Learning: Building a Life“ / Dennis Atkinson.
Die Vorteile der Kunstpädagogik in formalen und informellen Bildungskontexten wie Schulen, Museen und anderen Bildungsorganisationen sind enorm. Bildung durch Kunst ist in unseren wissensbasierten, postindustriellen Gesellschaften notwendig geworden, befürwortet sie doch die kulturelle Emanzipation durch kritisches Denken mit künstlerischen Methoden. („Artistic Education and Artificial Intelligence“ / C. P. Buschkühle). Kunstpädagog*innen könnte damit die zentrale Rolle zufallen, digitale Kompetenz zu entwickeln und anzuwenden.
Bildung durch Kunst bindet Fragen und Antworten ein, wie man vorhandene multimediale Kulturprodukte interpretiert, wie zeitgemäße Kunstpraktiken umgesetzt, reflektiert und referiert werden können – dies in einer Perspektivsetzung darauf, wie letztlich humanistische Werte, Vielfalt und Partizipation zu erarbeiten und zu konsolidieren sind. Hierfür gilt es, Räume zu schaffen für ethische und ästhetische Handlungen und Reflexionen, denn solche Praktiken unterstützen u.a. eine Bewusstseinsbildung dafür, wie Technologie und Medien von kommerziellen Erwägungen beeinflusst werden und wie sie mittels Inhalt, Technik und Zugänglichkeit die Debatte über Macht, Bildung und Kontrolle beeinflussen. Diese Bewusstseinsbildung unterstützt Menschen in aktiven Lernprozessen und kreativer (Selbst-)Befragung, fördert Interdisziplinarität und Partizipation. Damit ist die Relation zwischen digitaler und künstlerischer Bildung keineswegs nur eine Frage der Methodik und Technik, sondern auch eine Frage der Humanität. („Empowering the Spiritual Through Virtual Exploration“ / Mary Stockrocki)
Grenzen und deren notwendige Überwindung
Die zahlreichen Vorträge, die in koreanischer oder japanischer Sprache stattfanden, wurden unterdurchschnittlich von den englischsprachigen Teilnehmenden besucht. Demnach kam es nicht zu einem über die Kontinente hinausgehenden Austausch, es bestand eine geschlossene Sprachgruppe, die auch, bedingt durch die Sprachbarriere, weitgehend geschlossen blieb. Öffnend wirkte das die Tagung begleitende Kulturprogramm, das von der englischsprachigen Teilgruppe zahlreich angenommen wurde und das auf informellen Wegen zu produktiver Vernetzung führte. Dem übergeordneten Zweck von InSEA, internationalen Ausblick zu eröffnen, konnte – sehr beispielhaft, letztlich mit den Mitteln der Kunst und Kultur – entsprochen werden.
Ausblick
Weltweit ist ein Reichtum an Projekten zu finden, die einen weitreichenden, über den kulturbedingt gerahmten Wahrnehmungsbereich hinaus schweifenden Blick lohnen. Austausch, Auseinandersetzung, Kooperationen wie Kontroversen weiten den kunstpädagogischen Horizont ungemein: Es gilt, vieles zu lernen, neu zu überdenken und unterschiedliche Perspektiven einzunehmen: Kunstpädagogik, wenn sie im sensibelsten und offensten Ansatz realisiert wird, fächert ihr Potential auch in Bezug auf nun notwendige Lösungsfähigkeiten und Werte auf. Es bedeutet nach wie vor eine gute Weg-Begleitung, sich und die eigenen Weltbezüge mit Material auszudrücken, um Erkenntnis zu gewinnen: dies gilt auch für Kinder der Z-Generation, deren Welterfahrung die Hervorbringungen der digitalen Technologien vollständig umschließt.
InSEA ist letztlich eine wichtige Plattform, um multiperspektivisch aktuellste Tendenzen zu erörtern und sich bei den Kongressen reichhaltig in der Fachvertretung sichtbar zu machen, mit zu gestalten und damit der künstlerischen, kulturellen und ästhetischen Bildung zu jenem Ausdruck zu verhelfen, der ihr gebührt und der Hoffnung macht auf die Zukunft.
1Bericht insea Tagung

 

Es konnte leider nichts gefunden werden

Entschuldigung, aber kein Eintrag erfüllt Deine Suchkriterien