Herwig Zens, das radierte Tagebuch
Das radierte Tagebuch ist das eindrucksvolle Ergebnis einer Obsession: 1977 beschloss der Künstler Herwig Zens, jeden Tag seines Lebens in Wort und Bild mit der Radiernadel auf Kupferplatten zu zeichnen. Bis zu seinem Tod im Jahr 2019 führte Zens dieses Projekt fort; 2005 ließ er die ersten 28 Jahre in einem Stück auf dickes Aquarellpapier drucken. Das überwältigende Druckwerk gilt heute als längste Radierung der Welt und existiert lediglich in drei Ausführungen. Anlässlich einer Schenkung von Gerda Zens zeigt das Kunsthistorische Museum nun sein Exemplar und setzt dabei den Fokus auf jene Tagebuchabschnitte, die Kooperationen des Künstlers mit dem Museum thematisieren.